Integrales Modell des Alterns

Ich arbeite, denke und handele aus einer transpersonalen und integralen Perspektive auf diese Welt - also auch auf das Alter(n). Eine integrale Perspektive - das bedeutet für mich das Bewusstsein für die Komplexität und Mehrdimensionalität der Welt, wobei ich mich unter anderem am integralen Theorierahmen des amerikanischen Philosophen Ken Wilbers orientiere, der für mich eine gut nachvollziehbare Grundlage für eine Forschungsreise durchs eigene Altern bietet.

 

Der Prozess des bewussten Alterns zeigt sich bei jedem Menschen unterschiedlich - je nach Lebenskontext und Lebenserfahrungen, entsprechend der persönlichen Gedanken und Konstrukten über das eigene Sein und die Welt, abhängig vom momentanen Status von Gesundheit und Krankheit, Fitness und Beweglichkeit, pyschischer Stabilität und spiritueller Verankerung, und nicht zuletzt gewoben aus den Ausprägungen von typischen Mustern verschiedenster Art und dem persönlichen Gravitationszentrum der Ich-Entwicklung. Eingebunden ist all dies in das Wechselspiel der Verbundenheit des Individuums mit dem Kosmos, dem Einen, dem Absoluten.

 

Die Einzigartigkeit eines Menschen wahrzunehmen, als Verkörperung dieses einen unverwechselbaren Schöpfungsimpulses zu sehen und ihn oder sie aus diesem Verständnis heraus auf der Entdeckungsreise im Altern zu begleiten - das ist ein Beitrag, den ich mit meinem Sein leisten kann: Das Potential des Lebens in dieser dritten, vierten oder gar fünften Lebensphase des Menschseins zu entdecken und für sich zu erschließen, verbunden mit der wachsenden Transzendenz des eigenen personalen Ichs, der eigenen Geschichte und dem zunehmenden Loslassens der eigenen Existenz.

Auf der Basis des Integralen Ansatzes arbeite ich sowohl in der Einzelbegleitung als auch in der Arbeit mit Betrieben, Unternehmen und Institutionen. Hier orientiere ich mich grob an dem Ansatz des "Betrieblichen Alternsmanagement" - analog zu einem Betrieblichen Gesundheitsmanagement, das jedoch in meinem Verständnis weit über betriebliche, unternehmerische Kontexte hinausgeht und das Thema Bewusstes Altern als selbstverständlichen Beitrag eines Unternehmens, Betriebes oder einer Institution zu einem wachsenden Bewusstsein der evolutionären Bedeutung des Alterns für die jeweilige Gesellschaft, aber auch für die Menschheit an sich, insbesondere in Krisensituationen hat. Altern und Weisheit sind zwar begrifflich oftmals assoziiert, aber dass Weisheit erworben und erhalten werden kann und sollte, um gesund und bewusst zu altern, ist noch nicht ins allgemeine Bewusstsein vorgedrungen. Hier sehe ich die kollektive Verantwortung von Unternehmen und Institutionen für ein Engagement, von dem sie selbst profitieren werden, indirekt und höchstwahrscheinlich auch direkt durch das Gewinnen und Halten von weisen alten Menschen in ihren Unternehmungen.